Die hausärztliche Versorgung steht vor großen Herausforderungen. Zum einen steigt der Anteil älterer Menschen und damit der Bedarf an medizinischer Betreuung, zum anderen gibt es insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen vergleichsweise wenig Hausarztpraxen. Neue Versorgungsformen sind notwendig, um auch weiterhin flächendeckend qualitativ hochwertige ärztliche Leistungen sicherzustellen.
Das Projektteam von PAAM knüpft daran an und möchte in einer Studie prüfen, ob studierte Physician Assistants (PA) ärztliche Aufgaben übernehmen und so einen Teil des Engpasses in der hausärztlichen Versorgung kompensieren können. Dazu sollen an PA ärztliche Aufgaben delegiert werden, die deutlich oberhalb des etablierten qualifizierten Tätigkeitsspektrums von anderen Gesundheitsfachberufen (wie Medizinischen Fachangestellten) liegen, beispielsweise eine Impfberatung und -durchführung oder die Erstuntersuchung bei einem grippalen Infekt.
An der Studie nehmen 24 Hausarztpraxen teil und jeder Interventionspraxis wird ein PA zugeteilt. Die PA und das Praxisteam werden über den gesamten Studienzeitraum hinweg in Coachings, Workshops sowie Online-Seminaren für die neue Arbeitsteilung geschult. Nach 18 Monaten wird geprüft, ob der Einsatz der PA im Vergleich zu 28 Kontrollpraxen einen Nutzen brachte. Dazu wird eine Vielzahl von Parametern verglichen, beispielsweise die Rate der Notaufnahmen, die Patientenzufriedenheit, die Anzahl von versorgten Patientinnen und Patienten oder auch die Wochenarbeitszeiten der Hausärztinnen und -ärzte. Das Projekt wird für 45 Monate mit insgesamt ca. 6,7 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall zeigt die neue Versorgungsform, wie etablierte Aufgabenteilungen und Rollenverständnisse durch die Integration von PA in Richtung interprofessioneller und kooperativer Teampraxen umgestaltet werden können. Langfristig könnte dies ein Baustein sein, um den steigenden Bedarf an ärztlicher Versorgung, insbesondere in schwächer versorgten Regionen, zu sichern.
01NVF23114
Ethik-Antrag gestellt: 08.01.2025
GB-A / Innofonds
Gemeinsamer Bundesausschuss / Innovationsfonds
4 Jahre
01.01.2025 – 30.09.2028
Prof. Dr. med. Horst Christian Vollmar
Tel: (+49) 234 / 32-27127
paam-allgemeinmedizin@rub.de
Institut für Allgemeinmedizin u. ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Universität Witten/Herdecke
Institut für Allgemeinmedizin, Centre for Health and Society (chs), Universitätsklinikum Düsseldorf
Deutscher Hochschulverband Physician Assistant (DHPA) e.V.
Institut für Staatsrecht – Forschungsstelle für das Recht des Gesundheitswesens, Universität zu Köln
Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie u. Epidemiologie (AMIB), Ruhr-Universität Bochum (RUB)
Lehrstuhl für Medizinmanagement (Med-Man), Universität Duisburg-Essen
Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi)
Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH (EsFoMed)
AOK Bundesverband GbR, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
BARMER
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)
Institut für ärztliche Qualität Schleswig-Holstein gGmbH
Fliedner Fachhochschule (FFH)
MHBA EU|FH Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik
Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.
Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants e.V.
Verband medizinischer Fachberufe e.V.
Forschungsstelle Medienrecht, TH Köln
Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen in der Schmitten und Alessia Dehnen, Institut für Allgemeinmedizin (ifam), Universitätsmedizin Essen
(+49) 234 / 32 – 22322
lehre-allgemeinmedizin@rub.de
Öffnungszeiten:
Mo – Mi: 09:30 – 12:00 und 13:30 – 15:30 Uhr
Do: 13:30 bis 15:30 Uhr
Fr: 09:30 bis 12:00 Uhr
(+49) 234 / 32 – 27127
allgemeinmedizin@rub.de
(+49) 571 / 790 – 1923
owl-allgemeinmedizin@rub.de
(+49) 234 / 32 – 27127
forschung-allgemeinmedizin@rub.de