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Adaptive

Auswirkungen Digitaler Assistenzen auf die Palliative Versorgung

Neue Kommunikations- und Informationstechnologien (IKT) gewinnen im gesamten Gesundheitssektor zunehmend an Bedeutung und haben das Potential medizinische Settings, wie die palliativmedizinische Versorgung von Patient*innen, grundlegend in ihrer Struktur zu verändern. Eine mit dieser Entwicklung verbundene Hoffnung ist die Steigerung der Lebensqualität der Patient*innen durch eine individuellere, bedarfsgerechtere Versorgung. 

Der Einsatz von IKT soll den vermehrten Einbezug der Lebenswelt der Patient*innen ermöglichen und so einen Zuwachs an Selbstbestimmung bewirken. Ebenso soll die Kommunikation von multiprofessionellen Behandlungsteams, welche insbesondere bei der Versorgung von chronischen und multimorbiden Patient*innen benötigt, und welche häufig über verschiedene Standorte verteilt sind, verbessert werden. Kritische Stimmen äußern dagegen Sorgen vor einem Austausch professioneller Expertise durch standardisierende Algorithmen und einer “digitalen Transformation” der Gesundheitsversorgung, welche weniger die Lebensqualität der Patient*innen als Kostensenkungen und Effizienzsteigerungsbestrebungen in den Fokus stellt. Ebenso werden immer wieder Bedenken bezüglich des Schutzes sensibler Patient*innendaten geäußert. 

Die tatsächlichen Effekte digitaler IKT im Gesundheitsbereich sind empirisch bisher jedoch weitgehend unbekannt. Im Rahmen der ADAPTIVE Studie soll eine umfassende explorativ-qualitative Untersuchung bereits im klinischen Alltag eingesetzter digitaler Assistenzen durchgeführt werden. Es soll am Beispiel des kürzlich eingeführten digitalen Informationssystems Palliative Care (ISPC) untersucht werden: 1) welche Veränderungen in der Behandlung von Palliativpatient*innen sowie in der Zusammenarbeit der klinisch und ambulant behandelnden Ärzt*innen, Pflegepersonal, Patient*innen und deren Angehörigen beobachtet werden können und 2) welche dieser Veränderungen aus ärztlicher Sicht wünschenswert sind, also verbessert oder intensiviert werden sollten. Dazu werden 25 teilstrukturierte Leitfadeninterviews mit Behandelnden aus palliativmedizinischen Versorgungssettings durchgeführt. Das Ziel der Forschung ist neben der Beantwortung der oben genannten Forschungsfragen auch die Erstellung konkreter Handlungsempfehlungen für Kliniken und niedergelassene Ärzt*innen wie die zukünftige Implementierung von und der Umgang mit digitalen Assistenten im klinischen Alltag patient*innengerecht gestaltet werden kann.

Förderkennzeichen

  • F958N-2019

Ethik-Antrag (gestellt)

gestellt am 12.05.2020
erteilt am 19.06.2020 (20-6948)

Projektträger

FoRUM: Forschungsförderung der Medizinischen Fakultät

Projektlaufzeit

2 Jahre vom 01.01.2020 bis 01.11.2021

Ansprechpartner*innen

Projektleitung

Jun.-Prof. Dr. sc. med. Ina Otte
Tel: (+49) 234 / 32-27846
ina.otte@rub.de

Projektmitarbeiter*innen

Chantal Giehl, M.Sc.
Tel: (+49) 234 / 32-24397
chantal.giehl@rub.de

Anastasia Suslow, M.A.
Tel: (+49) 234 / 32-27867
anastasia.suslow@rub.de

Kooperationspartner