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DiGA4Aged

DiGA4Aged (Digitale Gesundheitsanwendungen für ältere Personen mit depressiven Störungen)

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) können auf Grundlage des Digitale-Versorgung-Gesetzes von Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen in Form von Apps und Webanwendungen verordnet werden. Sie sollen Patient*innen bei der Erkennung, Überwachung, Behandlung und Linderung von Erkrankungen unterstützen. DiGA unterlaufen im Rahmen der Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis zur Verschreibung ein Zulassungserfahren durch das Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Nach erfolgreicher Prüfung werden die DiGA gelistet und können zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen sowie teils auch der privaten Krankenkasse verordnet werden.

Personen im höheren Lebensalter haben besondere Bedarfe und Bedürfnisse in Bezug auf die Inbetriebnahme und Nutzung von digitalen Anwendungen. Diese werden jedoch im Rahmen des Zulassungsverfahrens des BfArMs nicht gesondert berücksichtigt und wurden bisher im Kontext von DiGA nicht ausreichend beforscht. Das Forschungsvorhaben “Digitale Gesundheitsanwendungen für ältere Personen mit depressiven Störungen” (DiGA4Aged) fokussiert die Hürden und Erfolgsfaktoren bei der Anwendung von DiGA bei älteren Menschen mit leichter bis mittlerer Depression. Hierbei stehen sowohl die ambulante als auch stationäre Versorgung im Fokus.

Im Rahmen der Studie erfolgt zunächst die Durchführung einer Pilotstudie, in der zwei DiGA mithilfe der Think Aloud Methodik von Patient*innen genutzt werden. Im Anschluss erfolgt ein qualitatives Interview zu deren Einschätzung über die genutzten DiGA. Die Ergebnisse der Think Aloud Methodik und der Interviews dienen dann als Grundlage für die Auswahl der gebrauchstauglicheren DiGA. Die ausgewählte DiGA wird dann für den Einsatz im weiteren Studienverlauf verwendet.

Im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Studie (RCT) wird die Machbarkeit der Nutzung von DiGA erprobt. Die Interventions- und Kontrollgruppe erhalten nach der Verschreibung der DiGA Unterstützung bei der Inbetriebnahme durch einen Film. Die Interventionsgruppe wird darüber hinaus durch eine Digital Nurse begleitet. Ein Mixed-Methods-Ansatz dient der Erfassung und Operationalisierung der Hürden und Erfolgsfaktoren. Dieser besteht aus einer qualitativen Erhebung mit verschreibenden Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen sowie Patient*innen und Digital Nurses. Ergänzend erfolgt eine quantitative Erhebung unter den Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen sowie den Digital Nurses. Parallel zum RCT wird mit einer Screening-Studie erfasst, welchen Zugang und welche Erfahrung geriatrische Krankenhauspatient*innen mit digitalen Medien haben. Es werden zudem Gründe und klinische Prädiktoren für die Nicht-Nutzung digitaler Medien und einer fehlenden Bereitschaft zur Teilnahme an der DiGA4Aged-Studie erhoben.

Mittels der Ergebnis-Triangulation werden Eckpunkte für ein Fortbildungsprogramm zur Digital Nurse entwickelt.

Förderkennzeichen

IF-025-22

Ethik-Antrag

gestellt: 01.08.2023
Ethikvotum: 23-7901 (Ethik-Kommission der Med. Fakultät der RUB) am 17.11.2023

Projektlaufzeit

2,5 Jahre
01.07.2023 – 31.12.2025

Ansprechpartner*innen

Projektleitung

Prof. Dr. med. Horst Christian Vollmar, MPH

Prof. Dr. sc. med. Ina Otte

Operative Projektleitung:
Katharina Kunde

Projektmitarbeiter*innen

Jennifer Bosompem (Wiss. Mitarbeiterin)

Magdalini Chatsatrian (Promovendin)


Kontakt:

Tel: 0234 / 32-27127
diga4aged-allgemeinmedizin@rub.de

Kooperationspartner*innen

  • Prof. Dr. Nina Timmesfeld, Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
  • Prof. Dr. Rainer Wirth, Lehrstuhl für Geriatrie; Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation im Marienhospital Herne
  • Dr. Jan Dieris-Hirche, LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Prof. Dr. Georg Juckel, LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin

Assoziierte Partner*innen

  • Landesinitiative fdm.nrw
  • NFDI4Health – Nationale Forschungsdateninfrastruktur für personenbezogene Gesundheitsdaten
  • Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V.
  • MedEcon Ruhr

Konsortialführung

  • Prof. Vollmar, Medizinische Fakultät, Abteilung für Allgemeinmedizin