Auf dieser Seite finden sich allgemeine Informationen rund um die Lehre der Allgemeinmedizin der Ruhr-Universität Bochum.
An dieser Stelle möchte die Abteilung für Allgemeinmedizin der Ruhr-Universität Bochum (AM RUB) Ihr Interesse an einer Ausbildungstätigkeit im Rahmen des Studiums der Humanmedizin wecken. Die Ausbildung der Medizinstudierenden findet grundsätzlich nicht nur am Campus der Universitäten, in Universitätsklinika und Akademischen Lehrkrankenhäusern statt, sondern – zumindest im Fach Allgemeinmedizin – auch in hausärztlichen Praxen, sog. Lehrpraxen.
Die letzte umfassende Änderung der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄApprO) im Jahr 2003 brachte für die Allgemeinmedizin zwei grundlegende und wichtige Änderungen mit sich: die Einführung von Blockpraktika in hausärztlichen Praxen sowie die Möglichkeit für Studierende, ein Wahltertial des Praktischen Jahres (PJ) ebenfalls in hausärztlichen Praxen absolvieren zu können.
Damit wurde zumindest der Grundstein dafür gelegt, der Allgemeinmedizin auch im Studium den Stellenwert beizumessen, den sie in der medizinischen Versorgungslandschaft seit langem besitzt. Seither haben also Medizinstudierende die Möglichkeit, in Vorlesungen und Seminaren erworbenes theoretisches Wissen oder in universitären Praktika erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten unter der Anleitung erfahrener Hausärzt*innen in die Praxis zu transferieren. Sie bekommen Gelegenheit, unterschiedlichste Fragestellungen des gesamten Fächerkanons der Medizin aus der Sicht von uns Primärversorgern zu sehen und zu reflektieren.
Ebenso wie die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten am Campus entlang von Curricula verläuft, ist der Unterricht in Lehrpraxen in den unterschiedlichen Ausbildungsabschnitten durch Logbücher und Portfolios strukturiert – beides sinnvoll aufeinander abgestimmt. Auf diese Weise übernehmen Lehrpraxen einen wichtigen Teil des Ausbildungsauftrages der allgemeinmedizinischen Hochschulabteilungen.
Erstens – es macht Spaß, jungen Menschen die Vielfalt unseres Faches und den damit verbundenen Herausforderungen und Lösungsstrategien bei unserer täglichen Arbeit am Patienten näher zu bringen.
Dabei ist es auch immer wieder eine intellektuelle Herausforderung, eigene Praxisroutinen kritisch zu reflektieren und mit Studierenden zu diskutieren. Zweitens – es ist banal: jeder Handwerksbetrieb weiß, wer nicht ausbildet, hat Schwierigkeiten, Nachwuchs für den eigenen Beruf zu gewinnen. Positiv formuliert: Wer gut ausbildet, findet auch Nachwuchs. Diese Erkenntnis lässt sich man auch akademisch untermauern.
Die internationale Ausbildungsforschung kann sehr gut positive Effekte von Ausbildungsabschnitten in der primärversorgenden Medizin auf die spätere Wahl des Weiterbildungsfaches belegen. Aktuell entscheiden sich ca. 10% eines Absolventenjahrganges für eine Weiterbildung in der Allgemeinmedizin. Um mittelfristig eine flächendeckende hausärztliche Versorgung sicherstellen zu können, müssten es eigentlich 20% sein …
Drittens – auch Kolleg*innen, die später z.B. in der Supramaximalversorgung einer Uniklinik tätig werden, profitieren von Ihren Erfahrungen der hausärztlichen Praxis. Für eine optimale Patientenversorgung ohne Reibungsverluste sollte auch die spätere Neurochirurgin wissen, aus welcher Versorgungsrealität ihre Patienten kommen und in welche sie
Das aktuelle Curriculum der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (RUB) sieht in der Allgemeinmedizin für die Studierenden zwei verpflichtende Ausbildungsabschnitte – eine 2,5-tägige Hospitation im Rahmen des Praktikums der Berufsfelderkundung im 3. Semester und ein 2-wöchiges Blockpraktikum im 9. oder 10. Semester – vor. Außerdem kann die Allgemeinmedizin als Tertial (4 Monate) im Praktischen Jahr gewählt werden. Für eine Ausbildungstätigkeit im Rahmen der 2,5-tägigen Hospitation reicht es zunächst aus, wenn Sie uns Ihr Interesse (am besten per Mail an u.a. Adresse) signalisieren. Als ersten Schritt würden wir Sie in einem persönlichen Gespräch über alle wesentlichen inhaltlichen und organisatorischen Aspekte Ihrer Lehrtätigkeit im Rahmen der Hospitation informieren. Danach würden wir die notwendigen vertraglichen Schritte in die Wege leiten, um Sie in den Kreis der Lehrpraxen der RUB aufzunehmen. Ab diesem Punkt können sich Studierende um eine Hospitation in Ihrer Praxis bewerben.
Ein Engagement in diesem Ausbildungsabschnitt ist bestens geeignet, den eigenen Spaßfaktor an einer solchen Tätigkeit auszuloten. Wer dabei feststellt, dass er mehr will, sollte uns unbedingt die Bereitschaft signalisieren, auch Studierende für das Blockpraktikum Allgemeinmedizin aufzunehmen. Dieses zweiwöchige Praktikum setzt auf zwei Semester allgemeinmedizinischer Seminarlehre auf und dient dazu, theoretisch erworbenes Wissen mit der Realität einer hausärztlichen Praxis abzugleichen sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten im Alltag einzuüben und zu optimieren.
Bei der Umsetzung der inhaltlichen Vorgaben dieses Ausbildungsabschnittes bekommen Sie von uns Unterstützung: eine didaktische Schulung wird es Ihnen erleichtern, die intendierten Ausbildungsziele für die Studierenden in Ihre Praxisabläufe zu integrieren. Studierende, die im Praktischen Jahr das Wahltertial Allgemeinmedizin belegen, gehen anschließend zu einem hohen Prozentsatz in die Weiterbildung zum Arzt/zur Ärztin für Allgemeinmedizin. Falls Sie diesen Weg noch ein Stück weiter begleiten und durch Ihr Vorbild bahnen wollen, sollten Sie sich zur PJ-Praxis weiterqualifizieren. Im Rahmen einer weiteren didaktischen Schulung möchten wir mit Ihnen Strategien diskutieren, die Studierenden optimal auf das abschließende Staatsexamen vorzubereiten und gleichzeitig den Spaß an unserem Beruf zu vermitteln.
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